NEWS | 15. Juli 2025

Monatsrückblick Juni 2025 – Nulllinie bei drei kritischen Rohstoffen – Versorgungssicherheit bleibt zentrales Thema

Der Juni begann mit einem besonderen Ereignis: Berlins Wirtschaftssenatorin Franziska Giffey besuchte unser Rohstoff-Lager und diskutierte die alarmierende Abhängigkeit Deutschlands bei essenziellen Rohstoffen. Die Zahlen sind eindeutig:

  • Über 90 % Abhängigkeit bei Gallium
  • Rund 40 % bei Germanium
  • Fast 100 % bei schweren Seltenen Erden

Gleich zu Monatsbeginn sorgten zudem neue Nachrichten aus China für Schlagzeilen. Chinas Zollbehörden meldeten null Gramm Gallium-Export für Mai und lediglich 98 Kilogramm Germanium für April – ein Rückgang von 93 % im Vergleich zum Vormonat. Die Konsequenzen ließen nicht auf sich warten:

  • Preissprünge von bis zu 50 % bei Dysprosium- und Terbiumoxid
  • Erste Unternehmen mussten ihre Produktion drosseln
  • Androhung millionenschwerer Verluste

Exportlizenzen bleiben ein geopolitisches Druckmittel

Mitte Juni gab es punktuelle Lockerungen der chinesischen Exportkontrollen. Gleichzeitig hob Washington Teile seiner Chip-Blockade auf. Doch dieser geopolitische Schlagabtausch benachteiligt weiterhin Europa. Solange die hohen Zölle für chinesische E-Autos nicht angepasst werden, bleiben europäische Unternehmen außen vor.
Gleichzeitig erreichte der Platinpreis ein neues Hoch mit einem Anstieg von +44 % seit Jahresbeginn. Ursachen sind leere Lager, fehlende Exploration und eine Goldflucht der Schmuckindustrie. Trotz dieser Entwicklungen kann Noble BC mit eigenen Beständen weiterhin Gallium, Germanium und Platin verlässlich und transparent liefern.

Japans Vorsprung, Europas Rückstand

Während Europa noch diskutiert, setzt Japan klare Prioritäten. Auf dem G7-Gipfel und während des Expo-Besuchs von Bundespräsident Steinmeier stellte sich Japan als Paradebeispiel strategischen Denkens dar. Seit dem China-Schock von 2010 wurden beeindruckende Fortschritte erzielt:

  • Reduktion der Abhängigkeit von Seltenen Erden von 90 % auf 60 %
  • Aufbau von Gallium-Reserven für 180 Tage
  • Konsequente Senkung des Gesamtverbrauchs

Die europäische Industrie hingegen? Sie verlässt sich weiterhin auf „Just-in-Time“-Konzepte und zeigt damit eine gefährliche Kurzsichtigkeit. Während Japan durch ein Zusammenspiel aus vorausschauender Politik und engagierter Industrie glänzt, konzentrieren wir uns bei Noble BC auf das, was wir am besten können – Lagern und Liefern.

Medienrummel und Recycling-Offensive

Der Juni war auch medial ein aktiver Monat für uns. Im Rahmen der zweiteiligen TV-Reportage „China und wir“ konnten wir eine klare Botschaft platzieren: „Wenn China nicht liefert, geht in Europa das Licht aus.“ Die Aufnahmen gaben Einblicke in unser Lager, unsere politischen Gespräche und die Auswirkungen auf die Industrie.
Angesichts der stagnierenden Lieferketten haben wir ebenfalls im Juni unsere Recycling-Initiative gestartet. Dabei sammeln wir gallium- und germaniumhaltige Produktionsabfälle wie Wafer, Glasfasern und alte Ampeln, um Rohstoffe im Kreislauf zu halten. Doch die Zahlen zeigen, wie kritisch die Lage ist:

  • Null Gramm Gallium
  • Keine Lieferung von Terbium- und Dysprosiumoxid
  • Ohne gezielte Maßnahmen droht ein Stillstand ganzer Industriezweige.

Ausblick auf den Juli 2025

Die Seltene Erden AG (SE AG) steht weiterhin im Zentrum der Aufmerksamkeit: Das physisch gedeckte Wertpapier, das erstmals einen regulierten Zugang zu strategischen Metallen wie Gallium, Indium und Hafnium ermöglicht, ist offiziell am Markt gestartet. Damit setzt die SE AG einen neuen Standard für Transparenz, physische Sicherheit und regulatorische Klarheit im Bereich der Rohstoffinvestments.

Parallel dazu verschärfen sich die geopolitischen Spannungen weiter. Der anhaltende Iran-Israel-Konflikt, neue US-Sanktionsmaßnahmen gegen chinesische Technologieexporte sowie zunehmende Lieferkettenverwerfungen machen deutlich: Der Zugang zu kritischen Rohstoffen wird immer mehr zur strategischen Frage für Staaten und Investoren. Besonders im Fokus steht der EU-China-Gipfel – bislang ohne greifbare Ergebnisse in Bezug auf Sonderregelungen für den Rohstoffhandel. Die europäische Industrie läuft Gefahr, zwischen den Interessen der Großmächte zerrieben zu werden.

Gerade in diesem Umfeld ist die SE AG mehr als ein Investmentvehikel – sie ist ein Signal für Resilienz und europäische Handlungsfähigkeit. Im weiteren Verlauf des Monats wird sich zeigen, wie stark die Nachfrage nach real hinterlegten Rohstoffwerten steigt – und wie sehr Investoren den Wert tatsächlicher Substanz in unsicheren Zeiten zu schätzen wissen.

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