NEWS | 5. Februar 2024

Musks neuronales Implantat wäre ohne Indium vermutlich nicht „denkbar“

Einstecken einer SD-Speicherkarte in einen Steckplatz im menschlichen Kopfkonzept für Speicheraufrüstung, Vergesslichkeit oder Computing

Stellen Sie sich vor, sie wollen mit einem geistigen Befehl Ihren Maus-Cursor über diesen Text bewegen und überall darin das Wort „Indium“ markieren. So etwas ist heute bereits möglich. Zum ersten Mal wurde vor ein paar Tagen ein neuronales Implantat in einen Menschen eingesetzt, mit dem sich Computer und Handys sowie robotische Prothesen mit Gedanken steuern lassen. Menschen mit Querschnittslähmung, ALD oder Krankheiten wie Parkinson könnten durch das Implantat der Firma Neuralink wieder mehr am Leben teilnehmen. Sehr gute Ergebnisse bei der dafür notwendigen Verbindung zwischen Gehirn und Chip leisten Elektroden mit Indium.

Indium-Zinn-Oxid verbindet sich perfekt mit Neuronen

Schon seit vielen Jahren erforschen die Universitäten verschiedener Länder die Mensch-Computer-Schnittstelle Gehirn. Dabei experimentieren sie mit Elektroden aus Indium-Zinn-Oxid (ITO), die sich durch ihre überragende Leitfähigkeit sehr gut mit den Neuronen eines Gehirns verknüpfen lassen. Das Material ist außerdem biokompatibel, was für Implantate wie das von Neuralink eine zentrale Rolle spielt, da diese bis zu 10 Jahre im Körper verbleiben sollen. Aber auch andere Technologiemetalle werden in solchen Implantaten verbaut: Gallium ist ein körperlich sehr gut verträgliches Metall und kann als Komponente von Elektroden das Auftreten von Entzündungen verringern. Und Rhenium, ein äußerst hartes und hitzebeständiges Technologiemetall, erhöht als Teil einer Rhenium-Wolfram-Legierung die Effizienz des Roboters, der das Implantat von Neuralink einsetzt.

Hightech-Industrie setzt auf Indium

Indium ist vor allem deshalb ein besonderes Metall, weil es aus der Materialforschung immer wieder neue Impulse erhält. Die neuesten zukunftsträchtigsten Anwendungsbereiche wie neuronale Implantate, Quantencomputer (wir berichteten) und Top-Notch-Photo-Dioden verwenden hochreines Indium. Zusätzlich ist es Teil von Halbleitern und zentral für die Herstellung hochwertiger Solarpaneele. All das wird ziemlich sicher dafür sorgen, dass die Indium-Nachfrage in den nächsten Jahren steigen wird.

Empfindliche Preisreaktion nach Einführung der Exportkontrollen

Interessant ist, dass nach der Ankündigung Chinas, den Export von Gallium und Germanium ab 01.08.2023 genehmigungspflichtig zu machen, nicht nur der Preis dieser beiden Technologiemetalle, sondern auch der von Indium stark gestiegen ist. Das weiche Schwermetall ist äußerst wichtig für die fortschrittlichsten Wachstumsmärkte und sein Preis reagiert teilweise sehr empfindlich auf Veränderungen oder mögliche Engpässe. Für Investoren können sich daraus Chancen ergeben.

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