Schon seit vielen Jahren erforschen die Universitäten verschiedener Länder die Mensch-Computer-Schnittstelle Gehirn. Dabei experimentieren sie mit Elektroden aus Indium-Zinn-Oxid (ITO), die sich durch ihre überragende Leitfähigkeit sehr gut mit den Neuronen eines Gehirns verknüpfen lassen. Das Material ist außerdem biokompatibel, was für Implantate wie das von Neuralink eine zentrale Rolle spielt, da diese bis zu 10 Jahre im Körper verbleiben sollen. Aber auch andere Technologiemetalle werden in solchen Implantaten verbaut: Gallium ist ein körperlich sehr gut verträgliches Metall und kann als Komponente von Elektroden das Auftreten von Entzündungen verringern. Und Rhenium, ein äußerst hartes und hitzebeständiges Technologiemetall, erhöht als Teil einer Rhenium-Wolfram-Legierung die Effizienz des Roboters, der das Implantat von Neuralink einsetzt.
Indium-Zinn-Oxid verbindet sich perfekt mit Neuronen
Hightech-Industrie setzt auf Indium
Indium ist vor allem deshalb ein besonderes Metall, weil es aus der Materialforschung immer wieder neue Impulse erhält. Die neuesten zukunftsträchtigsten Anwendungsbereiche wie neuronale Implantate, Quantencomputer (wir berichteten) und Top-Notch-Photo-Dioden verwenden hochreines Indium. Zusätzlich ist es Teil von Halbleitern und zentral für die Herstellung hochwertiger Solarpaneele. All das wird ziemlich sicher dafür sorgen, dass die Indium-Nachfrage in den nächsten Jahren steigen wird.
Empfindliche Preisreaktion nach Einführung der Exportkontrollen
Interessant ist, dass nach der Ankündigung Chinas, den Export von Gallium und Germanium ab 01.08.2023 genehmigungspflichtig zu machen, nicht nur der Preis dieser beiden Technologiemetalle, sondern auch der von Indium stark gestiegen ist. Das weiche Schwermetall ist äußerst wichtig für die fortschrittlichsten Wachstumsmärkte und sein Preis reagiert teilweise sehr empfindlich auf Veränderungen oder mögliche Engpässe. Für Investoren können sich daraus Chancen ergeben.