NEWS | 10. April 2024

Lieferengpässe sorgen für Rückstände beim Flugzeugbau

Flugzeugturbinen

Fliegen boomt wieder. Der kommerzielle Luftfahrtsektor kommt mit dem Bau neuer Maschinen nicht hinterher.

15.700 Maschinen im Rückstand

Eine Studie von McKinesy zeigt, dass die Produktion im Vergleich zu den eingegangenen Bestellungen 15.700 Maschinen hinterherhinkt. Dies ist der größte Rückstand der letzten 15 Jahre, ihn aufzuholen würde laut McKinsey 13 Jahre dauern – zumindest, wenn man von den Lieferraten des Jahres 2023 ausgeht und der Luftfahrtsektor sich nicht um zeitgemäße Lieferketten für Rohstoffe und Bauteile kümmert.

Seit 2020 nicht mehr genug Rohstoffe

Im Dezember vorigen Jahres war die Nachfrage beim Flugbetrieb wieder auf 97 % des Vor-Corona-Niveaus gestiegen. Zudem geht die International Air Transport Association (IATA) von einem jährlichen Anstieg der Nachfrage von 5 bis 10 % aus. Da ist es ein großes Problem, dass die Zulieferer seit 2020 nicht mehr in der Lage sind, ausreichende Mengen an Rohstoffen, Halbleitern, für den Flugzeugbau benötigte Teile und elektronische Komponenten zu beschaffen. McKiney rät in der Studie daher dringend, ein System auszuarbeiten, mit dem sich Lieferketten verfolgen und optimieren lassen.

Die Elektronik benötigt knappe Technologiemetalle wie Indium

Die Hersteller von Flugzeugen und ihren Teilen brauchen eine ganze Reihe an knappen Metallen. Um die in Turbinen entstehenden Temperaturen um die 2200 °C auszuhalten, bestehen Turbinen aus hitzeresistenten Legierungen mit Rhenium oder Hafnium. Die Hersteller von Katalysatoren nutzen Ruthenium. Und die Elektronik der vielen Computer und Messinstrumente enthält Gallium, Indium, Germanium und Seltene Erden. Letztere finden sich auch in den Elektromotoren, die für die Klappen und Ruderflächen verantwortlich sind. Auch in den Leuchtstoffdampflampen der Kabinen sowie Displays und Sensoren kommen sie zum Einsatz.

Mit Blockchain-Technologie die Lieferketten optimieren

Eine Menge westlicher Staaten bemüht sich derzeit um unabhängigere Lieferketten für diese Rohstoffe. Dabei entsteht ein komplett neues Ökosystem der Rohstoffbeschaffung, bei dem es auch auf ESG-kriterien ankommt. Transparenz in die eigenen Lieferketten zu bringen ist auch aus diesem Grund der richtige Schritt: Denn wer seine Lieferketten trackt, sorgt nicht nur für zuverlässige Partner bei der Versorgung mit Rohstoffen, sondern kann auch besser das Lieferkettenschutzgesetz berücksichtigen und so mögliche Strafen vermeiden. An die Finomet angeschlossene Rohstoffhändler wie die Noble Elements verfolgen über Blockchain-Technologie den Weg ihrer Rohstoffe von der Mine bis zum Barren. Davon könnte die Luftfahrt auf jeden Fall profitieren.

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