NEWS | 25. Juli 2023
Die Ryanair-Aktie ist eingebrochen, möglicherweise weil das irische Unternehmen von Boeing nicht genügend Flugzeuge bekommen hat. Während dem Flugzeuganbieter die Maschinen auszugehen scheinen, wollen immer mehr Menschen verreisen und das trotz massiv steigender Ticketpreise. Der US-Flugzeugbauer beliefert Ryanair und andere Fluglinien mit Jets vom Typ 737 Max und hängt mit seiner Lieferung um Monate hinterher. Dabei liegt Boeing mit 130 Auslieferungen im ersten Quartal 2023/2024 bereits weit über den 90 Flugzeugen, die es im vorigen Jahr zu dieser Zeit gebaut hatte. Zudem schlägt Boeing seinen Mitbewerber Airbus, der nur 127 Maschinen ausliefern konnte, weniger als zum Vorjahresbeginn mit 142 Flugzeugen.
Die Luftfahrt hat wieder Potential
Trotz der Lieferrückstände sieht es gut aus für Ryanair. Der kurze Einbruch der Aktie um etwa 3 Prozent war eine wohl vorübergehende Reaktion des Marktes auf die gesunkenen Erwartungen bezüglich der in diesem Jahr erwarteten Fluggäste. So prognostizierte Ryanair deren Anzahl für dieses Jahr zunächst auf 185 Mio., korrigierte diese Zahl dann aber auf 183,5 Mio. Doch auch das stellt immer noch einen deutlichen Zuwachs im Vergleich zum Vorjahr mit 168,6 Mio. transportierten Passagieren dar. Der Luftverband International Air Transport Association hat die Prognose der Fluggesellschaften bezüglich der in diesem Jahr zu erwartenden Gewinne laut NTV von 4,7 auf 9,8 Mrd. Dollar fast verdoppelt. Auch das zeigt: Die Luftfahrt ist zurück! Um dem wachsenden Reisebedürfnis zu begegnen, müssen Boing und Airbus auf jeden Fall mehr Maschinen bauen und liefern.
Ohne Hafnium und Rhenium keine Turbinen
Beim Bau von deren Turbinen kommen besondere hitzebeständige Legierungen zum Einsatz, die Hafnium oder Rhenium enthalten. Denn diese beiden Rohstoffe sorgen dafür, dass die Turbinentriebwerke sich während des Fluges durch die hohen Temperaturen nicht verformen.
Unterbewertetes Rhenium
Teilweise lassen die Preise der Metalle bereits auf eine wachsende Nachfrage schließen. So sind die Kosten für Hafnium vor einigen Monaten rasant in die Höhe geschossen. Das Metall ist nicht nur für Turbinen unverzichtbar, sondern wird auch für Halbleiter, Brennstäbe und in der Medizin verwendet. Dem gegenüber steht die fast Zen-artige Ruhe in der Preisentwicklung von Rhenium. Wie lange wird das noch so bleiben? Da mehr und mehr Turbinen für Flugzeuge gebaut werden müssen, wird auch die Nachfrage nach Rhenium wachsen. Am Ende könnten Hafnium und Rhenium eine Art „Seilschaft“ bilden, deren Preise sich gegenseitig in die Höhe ziehen. Das unterbewertete Rhenium bietet für Investoren zurzeit interessante Rendite-Chancen. Doch auch Hafnium bleibt ein spannendes Anlage-Metall, dessen Preis erst vor kurzem wieder gestiegen ist.