NEWS | 15. März 2023

Gallium-Membran als Sensor für medizinische Daten

Sie zählen Schritte, messen den Puls oder werten unseren Schlaf aus. Am Körper getragene Computersysteme wie die Apple-Watch haben in den letzten Jahren zunehmend Anklang gefunden. Mit der Entwicklung einer nur 250 Nanometer dicken Membran aus Gallium könnte ein Ingenieurteam des Massachusetts Institute of Technology (MIT) den Markt dieser „Wearables“ revolutionieren. Die Sensor-Membran ist etwa 100-mal feiner als ein menschliches Haar und könnte einen beachtlichen Beitrag zur Prävention, Diagnose und Behandlung von Krankheiten leisten.

Warum Gallium? Das Metall ist piezoelektrisch, was bedeutet, dass es bei Druck Strom erzeugt und sich als Reaktion verformt. Durch diese Eigenschaft kann es mit der menschlichen Haut „kommunizieren“, ohne Batterien oder Bluetooth-Chips zu verbrauchen. Dabei reagiert die Membran auch viel sensibler auf Veränderungen der Haut. So kann sie sogar den Salzgehalt sowie die Menge an Cortisol und anderen Biomarkern im Blut aufspüren.

In Armbändern, Brustgurten, Pflastern und Textilien angebrachte Wearables sind in der Gesundheitsbranche jetzt schon ein riesiger Wachstumsmarkt. Die Feinmembran aus Gallium könnte hier zu einer bedeutenden Weiterentwicklung beitragen.