Schon in der Vergangenheit haben die mit dem Iran verbündeten Huti-Rebellen im Jemen gelegentlich Schiffe im Roten Meer auf dem Weg zum Suez-Kanal angegriffen. Seit dem Hamas-Angriff auf Israel sind diese Attacken mehr geworden und wurden auf internationale Container-Frachter ausgeweitet. Eines der Ziele war der Container-Frachter „Al Jasra“ der deutschen Reederei Hapag Lloyd. Zwar wurde bei dem Angriff niemand verletzt, doch hat der Beschuss ein Feuer auf dem Schiff ausgelöst. Während dieses gelöscht werden konnte, beginnt sich der wahre Brand, den diese Krise ausgelöst hat, gerade erst auszubreiten.
Huti-Rebellen beschießen verstärkt Transportschiffe
Längere Transitzeiten und steigende Preise
Niemand weiß, wie lange diese Krise dauert. Derzeit umfahren Container-Frachter die Meerenge, indem sie die Route am Horn von Afrika nehmen. Das führt zu längeren Transitzeiten und höheren Kosten. Der etwa 5.000 Seemeilen lange Umweg bedeutet für aus Asien kommende Schiffe 12 Tage Verzögerung. Damit sind auch steigende Preise für die transportierten Güter zu erwarten. Außerdem steigen die Versicherungskosten für die Schiffe und ihre Ladung.
Marie-Agnes Strack-Zimmermann fordert deutschen Marine-Einsatz
Auch militärisch beginnt sich die Situation zuzuspitzen. Eine von den USA angeführte internationale Militärkoalition, zu der neben Großbritannien und Frankreich auch Deutschland gehört, soll in dem Gebiet für Sicherheit sorgen. Die Vorsitzende des Verteidigungsausschusses, Marie-Agnes Strack-Zimmermann fordert daher einen deutschen Marine-Einsatz zur Eindämmung der Terror-Attacken. Etwa 40 Handelsschiffe (Stand: 16.Dezember 2023) befinden sich in der Nähe der Meerenge, etwas über 100 in der weiteren Umgebung. Sie alle brauchen Schutz, da sie Ziele der Huti-Rebellen werden könnten.
Vor allem Öl könnte teurer werden
Bisher sind es vier Reedereien, die den Suez-Kanal nicht mehr befahren, eine davon stammt aus China. Doch es könnten mehr werden. Gerade China ist von den Angriffen betroffen, daher könnten weitere Reedereien des Landes sich entscheiden, dem Beispiel von CMA CGM zu folgen und die Meerenge zu meiden. Insgesamt würde das zu steigenden Preisen bei Rohstoffen führen, die über diese Route nach Europa gelangen, vor allem Öl. Letzteres würde dazu führen, dass tanken wieder teurer wird. Auch wir mussten längere Lieferzeiten einplanen und erhalten beispielsweise Neodymoxid erst nach mehreren Wochen Verzögerung. Auf alle Fälle drücken wir unsere Daumen, dass sich die Situation im Roten Meer bald wieder normalisiert.