Sobald uns die die Kontrollen und damit verbundenen möglichen Exportstopps bei Seltenen Erden bekannt wurden, haben wir sofort mit unseren chinesischen Lieferanten das Gespräch gesucht. Heute Morgen kam die Entwarnung: Die Exportkontrollen würden zwar ein erhebliches Mehr an Verwaltungsaufwand bedeuten, man könne uns jedoch auch weiterhin mit diesen für die Industrie so wichtigen Elementen beliefern.
Bekommen wir weiterhin unsere Seltenen Erden?
Noch eine recht defensive Drohgebärde
Geht es um die Gründe für diese neuen Kontrollen bei Seltenen Erden, wirft China möglicherweise mit Nebelkerzen. So gehe es laut dem Handelsministerium der Volksrepublik China (MOFCOM) angeblich darum, ein genaues Verständnis von Ein- und Ausfuhrtendenzen zu bekommen und den Außenhandel in geordneter Weise abzuwickeln. Durch das Sammeln umfassender Wirtschaftsdaten wie Volumen und Preis würden die chinesischen Behörden in der Lage sein, eine angemessene Politik für den Export zu formulieren und so die Wettbewerbsfähigkeit der chinesischen Wirtschaft zu erhöhen. Es ist allerdings anzunehmen, dass gerade China bereits über solche Daten verfügt. Dass es dafür extra Exportkontrollen braucht, klingt zumindest unglaubwürdig. Viel wahrscheinlicher ist es, dass China mit diesem Druckmittel die nächste Runde im Handelskonflikt mit den USA einläutet – was genau wie die vorherigen Exportkontrollen auch Folgen für Europa haben dürfte.
Schwere Seltene Erden am begehrtesten
Als Händler verkaufen wir die vier in verschiedensten Industrien sehr begehrten schweren Seltenen Erden Dysprosiumoxid, Gadoliniumoxid, Terbiumoxid und Scandiumoxid. Hinzu kommt die leichte Seltene Erde Neodymoxid, das als Magnetmetall Nummer 1 in den Motoren von Elektroautos, Windrädern und militärischen Fahrzeugen verbaut wird. Außerdem ermöglicht es die Entwicklung hochleistender Laser. Falls China sich doch noch entschließen sollte, aus den Exportkontrollen Exportstopps werden zu lassen, hätte unsere Industrie daher ein ernstzunehmendes Problem.