Ein Gespenst geht um im Internet. Es spukt auf zahlreichen Finanzseiten in Form der aufschreckenden Nachricht, dass die BRICS-Staaten, also Brasilien, Russland, Indien, China und Südafrika den Dollar mit einer eigenen Währung ersetzen wollen. Je nach Quelle ist diese mit Gold oder auch mit zusätzlichen wertvollen Metallen wie Silber und Seltenen Erden gedeckt. Laut dem russischen Propagandasender RT soll die neue Währung zum 22. August in Johannesburg bekannt gegeben werden. Manch einer fragt sich, ob die Nachricht nur ein Gerücht ist oder vielleicht doch wahr sein könnte. Denn in diesem Fall würde der Goldpreis sicher durch die Decke gehen.
Experte hält Verzehnfachung des Goldpreises und Neubepreisung von Rohstoffen für möglich
Bei einem Handelsbilanzüberschuss von 950 Milliarden Dollar, wie ihn die BRICS-Staaten aufweisen, müssten deren Handelspartner laut dem Unternehmensberater und Autor Dr. Markus Krall 16.000 Tonnen Gold erwerben um künftig mit einer goldgedeckten Währung zahlen zu können. Das würde zu einem bis zu 10-mal höheren Goldpreis und einer Neubepreisung vieler anderer Rohstoffe führen. Vor allem durch die im Westen explosionsartig steigende Inflation würden viele Metalle teurer werden. Erste Anzeichen sind bereits sichtbar: Nachdem sich die Nachricht seit Montag wie ein Lauffeuer zu verbreiten begann, ist schon am Tag darauf der Goldpreis in die Höhe geschossen.
Chinesischer Exportstopp sorgt für steigende Preise nicht nur bei Germanium und Gallium
Bei unserem Quiz vor zwei Wochen haben wir unsere Follower gefragt, wie sie die Preisentwicklung von Gallium und Germanium einschätzen, nachdem China Exportkontrollen angekündigt hatte. Heute haben wir die Auflösung: Beide Metalle sind im Preis gestiegen. Mit einem Wachstum von 4,68 % in der Zeit vom 03.07.2023 bis 17.07.2023 hat der Preis von Germanium bisher nur leicht zugelegt. Möglicherweise bieten sich dadurch noch gute Gelegenheiten für einen Nachkauf, bevor die Ralley RICHTIG losgeht. Der Preis von Gallium hingegen ist in diesem Zeitraum um 13,81 % gestiegen, zeigt also eine deutliche Reaktion auf Chinas Bekanntmachung. So weit, so vorhersehbar. Sowohl Germanium als auch Gallium sind unverzichtbar für die Entwicklung von Halbleitern. Kein Wunder also, dass die Industrie jetzt Vorräte bunkert, um für alle Fälle gewappnet zu sein.
Günstiges Fahrwasser für Indium
Was uns allerdings sehr gewundert hat, ist die Preissteigerung von Indium. Der Wert des silbrigen Technologiemetalls legte 12,76 % zu. Dieses Wachstum übersteigt bei weitem das des direkt von den Exportkontrollen betroffenen Germaniums. Indium und Gallium sind chemisch relativ ähnlich und werden beide in CIGS-Solarzellen verbaut. Da China auch Exporte von Maschinen für den Bau von Solarzellen überwachen will und mit Germanium und Gallium bereits zwei Solarrohstoffe ins Visier genommen hat, liegt die Vermutung nahe, dass Indium als nächstes drankommt. „Was man hat, das hat man“, ist daher auf jeden Fall die richtige Devise.