Die einst renommierte Swiss Gold Treuhand AG (SGT) hatte im Februar 2024 bei einem Schweizer Gericht die Mitteilung gemacht, Opfer von Straftaten eines Ex-Mitarbeiters geworden zu sein und gefälschte Rohgoldbelege entdeckt zu haben. Wie sich herausstellte, fehlt den Anlegern Rohgold im Wert von 84 Millionen Franken, denen ein Guthaben der SGT von nur 5,7 Millionen Franken gegenübersteht. Mit involviert ist die mit dem Unternehmen kooperierende SGB Vault AG, bei der Goldbarren mit ungültigem Prüfzeichen gefunden wurden. Ob die Kunden jemals wieder etwas von dem Gold oder ihrem investierten Vermögen sehen werden, ist laut Stiftung Warentest unwahrscheinlich.
Gefälschte Belege
Weiterer Betrugsfall in Berlin
Schon im Vorjahr hatte es in Berlin einen Betrugsfall im Edelmetallhandel gegeben. Ein 63-Jähriger muss sich mit seiner 34-jährigen Frau vor Gericht wegen Betrugs in 287 Fällen verantworten. In seinem Online-Shop hatte der Mann Münzen und Barren angeboten und wegen fehlender Buchhaltung irgendwann den Überblick verloren. Kunden mussten sofort bezahlen und eine Versandkostenpauschale leisten, auf die Lieferung warteten sie aber oft vergeblich. Am Ende wurden 280 Betroffene, die bis zu 77.000 Euro gezahlt hatten, um ihr Geld gebracht. Der Gesamtschaden lag bei über 2 Millionen Euro.
Verlust der kompletten Altersvorsorge
Beide Goldskandale erinnern stark an den Betrugsfall aus dem Jahr 2019 bei PIM Gold. Die hessische Firma hatte Gold verkauft, das es gar nicht gab. Etwa 10.000 Kunden waren betroffen und hatten teilweise ihre komplette Altersvorsorge verloren. Der Schaden belief sich ausgehend vom damaligen Goldpreis auf 140 Millionen Euro. Ausgangsbasis hier wie dort ist eine Handelsform, die sich „Goldleihe“ nennt. Kunden überlassen ihr gekauftes Gold dem Händler erhalten dafür Zinsen, sind aber keine Eigentümer ihrer Ware, sondern Gläubiger. Doch wenn dann beim Händler etwas schiefläuft, tragen die Kunden das Risiko. Das ist brandgefährlich!
Gold aus dubiosen Quellen
Während der Chef von PIM Gold mittlerweile in Haft sitzt, befinden sich seine Mitarbeiter weiterhin auf freien Fuß und haben sogar eine neue Firma gegründet: Bonus.Gold. Wen wundert es, dass auch diese es in die Skandalberichterstattung geschafft hat. Mit Beschluss vom 25. November 2021 hat das Amtsgericht Köln das vorläufige Insolvenzverfahren über das Vermögen der Bonus.Gold GmbH eröffnet. Wieder hatten die Anleger Gold gekauft, diesmal für 45 Millionen Euro, und es gleich darauf dem Unternehmen ausgehändigt. Und wieder war es weg danach. Ein Teil des Goldes stammte aus dubiosen Quellen im Clan-Milieu und befand sich zur Zeit des Insolvenzverfahrens in der Türkei. Das erschwert es, von Deutschland aus darauf zuzugreifen.
Gefaktes Gold
Und die Masche ist keineswegs neu. Tausende Anleger hatten bei der Berlin BWF-Stiftung 50 Millionen Euro in Gold investiert. Im Jahr 2017 kam es zum Prozess, denn das gekaufte Gold war entweder nur hauchdünn mit Gold überzogenes Füllmaterial oder schlichtweg gar nicht vorhanden. Das wenige Gold, das in den Tresoren der BWF gefunden wurde, war gerade mal 11 Millionen Euro wert.
Digitale Mittelverwendungskontrolle gleich aktiver Verbraucherschutz
Diese Auflistung ließe sich noch ein ganzes Stück weiter fortsetzen. Die Gemeinsamkeit der Betrugsfälle ist, dass Kunden ihr Gold aus der Hand gegeben haben, ohne ihre Eigentumsrechte daran zu behalten. Sicher, Gold ist als Investment so stark gefragt wie nie zuvor. Doch gerade bei größeren Mengen ist es wichtig, die Lagerung Profis zu überlassen, die die Digitale Mittelverwendungskontrolle der Finomet nutzen. Denn nur so kann Gold das sein kann, wofür es im Portefeuille gedacht ist: Ein sicherer Hafen in stürmischen Zeiten.
Gerade die Finanzvermittler sind nun gefragt. Sie müssen bei ihren Produktanbietern auf unfälschbare und unmanipulierbare Einlagerungsnachweise bestehen, oder einfach den Produktanbieter austauschen!