USA bekommen kein Gallium und Germanium aus China mehr!

Tit for Tat: Wie du mir, so ich dir. Nach diesem Prinzip läuft seit etwa 2016 der US-chinesische Handelskrieg. Chinas jetziger Schritt kann als neue Stufe der Eskalation gesehen werden. Schon 2023 hatte es für Gallium und Germanium Exportkontrollen verhängt, jetzt hat China erstmals die Lieferung konkreter kritischer Metalle an eine Nation untersagt. Neben Gallium und Germanium sind auch Antimon und bisher nicht weiter spezifizierte „superharte Materialien“ von dem Ausfuhrstopp betroffen.

Chinas Logik hierbei ist klar: Ihr gebt uns keine Chips mehr, dann bekommt ihr eben auch keine Rohstoffe mehr von uns, um Chips zu bauen. Mal sehen, wer am längeren Hebel sitzt. Chinas Regierung begründet den Schritt mit der nationalen Sicherheit. Dies macht Sinn, wenn man bedenkt, dass sowohl Gallium als auch Germanium und Antimon Dual-Use-Güter sind, also auch militärische Bedeutung haben. Gallium wird in Radar- und Lenkwaffensystemen verbaut, Germanium in Nachtsichtgeräten und Antimon kann beim Härten von Munition und als Flammenschutzmittel zum Einsatz kommen.

Die Einschränkung des Zugangs der Volksrepublik zu hochentwickelten Speicherchips und Chipfertigungstechnologien geht noch auf Joe Biden zurück. Ab 20. Januar wird Donald Trump den Handelskrieg weiterführen. Eine Deeskalation ist nicht absehbar, zumal Trump Bidens ohnehin schon sehr hohe Zölle gegen China nochmals erweitern will. Das System, nach dem China diese aus seiner Sicht so empfundenen Schikanen beantwortet, ist jetzt klar. Die Frage ist nur, welche Rohstoffe als nächstes betroffen sein werden. Auch wichtig: Was macht Europa, wenn China den Exportstopp auf uns ausweitet? Ohne Chinas kritische Metalle können auch wir nicht auf eigenen Füßen stehen. Damit gilt für diese Eskalation das gleiche wie für die vorherigen: Sie ist ein (jetzt noch lauterer) Warnschuss für uns, eigene stabile Lieferketten für Hightechmetalle wie Gallium und Seltene Erden wie Neodymoxid aufzubauen.