Wegen Nachfrageeinbrüchen hat Mercedes die Elektroplattform „MB.EA-Large“ gestoppt. Diese Architektur war ein wichtiges Zukunftsprojekt, um ab 2028 die nächste Generation der größten Limousinen und SUVs der Marke unter Strom zu setzen. Doch auch wenn Konzernchef Ola Källenius nur dem Prinzip von Angebot und Nachfrage gefolgt ist, kommt er an einer Wahrheit nicht vorbei: Das Auto der Zukunft ist elektrisch. Dies zeigt vor allem ein Blick nach China: Dort kletterte der Anteil an Elektrofahrzeugen am Automarkt im Jahr 2023 auf 23,8 %, während er es in Deutschland Anfang 2024 gerade mal auf 4,8 % schaffte. Zudem stammen 57 % aller weltweit verkauften E-Autos aus chinesischer Produktion.
Mercedes doch nicht ab 2028 voll elektrisch
Luxusmarken bauen bald nur noch Elektroautos
Immer mehr der großen traditionellen Automarken stellen auf Elektro um. Opel gab 2021 bekannt, dass es ab 2028, genau wie Vauxhall, eine reine Elektromarke sein will. Schon jetzt gibt es für Nostalgiker einen Elektro-Manta zu kaufen. Doch gerade die Luxusmarken setzten zunehmend auf elektrische Antriebe: Jaguar hatte schon 2018 als eine der ersten großen Marken ein eigenes Elektroauto. Ab 2025 soll es keine Modelle mit Verbrennungsmotor mehr geben. Auch der nach dem (Benzin-)Motor seiner Fahrzeuge benannte Autohersteller Bentley, seines Zeichen Hoflieferant der britischen Königsfamilie, wird schon 2030 eine reine Elektromarke sein. Bereits für das Jahr 2026 hat Bentley alle reinen Verbrenner gestrichen. Und auch Rolls Royce und Ferrari folgen dem unausweichlichen Trend und produzieren ab 2030 nur noch Batterie-elektrische Autos.
Das Verbrenner-Aus steht vor der Tür
Die oben genannten Automarken sind nur einige Beispiele. Früher oder später werden alle am Markt verbleibenden Fabrikanten nur noch strombetriebene Fahrzeuge bauen, denn das Verbrenner-Aus steht vor der Tür. Wir erinnern uns: ab 2035 gibt es keine Neuzulassungen für Benziner- oder Dieselfahrzeuge mehr. Das gilt übrigens auch für Mercedes. Bisher sind noch 9 von 10 produzierten Autos Benziner oder Diesel, dies kann aber nicht so bleiben. So hat Källenius zwar das „Electric only“ wieder einkassiert, doch er muss wissen, dass dies keine Dauerlösung ist.
Das Gelingen der Elektrisierung hängt auch von Seltenen Erden ab
Ob die komplette Elektrisierung europäischer Autos bis 2035 gelingen wird, hängt auch davon ab, ob die dafür benötigten Rohstoffe in ausreichender Menge vorhanden sind. Über 90 % der für die Elektromotoren benötigten schweren magnetischen Seltene Erden wie Terbiumoxid und Dysprosiumoxid stammen aus China. Das Risiko dabei ist, dass das Land jederzeit Lieferstopps verhängen kann, um politische Macht auszuüben. Gleichzeitig sind diese Rohstoffe zurzeit sehr billig. Investoren können von den niedrigen Preisen profitieren und zugleich der Autoindustrie bei der Elektrisierung helfen, indem sie Seltene Erden ins Land holen.
Enges Zeitfenster für günstige Rohstoffkäufe
Mit den günstigen Preisen könnte es heute zu Ende sein. Denn Jo Biden hat die Zölle für Elektroautos von 25% auf 100% erhöht. Damit zeigt er deutlich, dass er der E-Auto-Industrie im eigenen Land eine gerechte Chance schaffen will, so dass diese sich auch in den USA durchsetzen kann. Die Frage ist, wie China jetzt reagieren wird. Schon in der Vergangenheit hat das Reich der Mitte im Handelskrieg mit den USA auf Exportkontrollen bei kritischen Rohstoffen gesetzt. Unserer Ansicht nach ist das auch diesmal zu erwarten. Das Zeitfenster zu preiswerten Einkäufen von Technologiemetallen wie Indium und Seltenen Erden schließt sich nach unserer Ansicht gerade. Daher raten wir: Handeln Sie jetzt!