Was ist das wichtigste Ergebnis der gestrigen Wahlnacht für uns Europäer? Zusammenfassend könnte man sagen: Die Chance, endlich erwachsen zu werden. Die europäischen Staaten müssen mehr zusammenrücken und können sich nicht mehr auf die transatlantische Weltpolizei USA verlassen. So hatte Trump angekündigt, die Unterstützung der Ukraine zurückzufahren oder sogar ganz einzustellen. Somit liegt es in unseren eigenen Händen auf die Sicherheit unserer Staatsgrenzen zu achten. Das geht vor allem über Investitionen in Rüstungsunternehmen und deren Rohstoffe. Berlin muss London und Paris anrufen, um eine gemeinsame Verteidigungsstrategie ins Leben zu rufen. Das brauchen wir, um souverän zu bleiben und die Ausgaben in dem Bereich werden deutlich steigen.
Erwachsenwerden als europäische Chance
Amerika wird uns von seinen Seltenen Erden nichts abgeben
Für Wachstumsmärkte wie KI und Human Robotics verspricht Trumps deregulierende Politik große Wachstumschancen. Den Flaschenhals stellen allerdings auch hier die benötigten Rohstoffe dar. Human Robotics werden nur dann die prognostizierten 25 % Wachstumsrate vorweisen können, wenn genügend Seltene Erden für die Elektromotoren der Roboter vorhanden sind. Während die USA bereits mittendrin sind, eine eigene von China unabhängige Lieferkette aufzubauen, haben wir Europäer noch gar nichts. Das muss sich ändern. Denn Donald Trump wird uns von seinen Seltenen Erden nichts abgeben – Es sei denn, unsere Industrie wandert in die USA ab. (Etwas, das wir gar nicht wollen)
Zeit für eine neue Außenpolitik
Die Karten sind neu gemischt. Entscheidend ist, was Europa jetzt daraus macht. Auch in Deutschland wird es irgendwann Neuwahlen geben und damit die Chance für eine neue, breitbeinig aufgestellte Außenpolitik. Und wenn Deutschland und die anderen EU-Staaten ihre Hausaufgaben machen und gemeinsam eine sichere Lieferkette für Technologiemetalle wie Gallium und Seltene Erden wie Dysprosiumoxid aufbauen, können die nächsten vier Jahre sehr gute Chancen bringen.
Rohstoffe sind der Trump-Trumpf
Auch wenn Trump einen Aufschwung für amerikanische Firmen bedeuten könnte, besteht auch die Möglichkeit, dass durch ihn die Inflation zunimmt. Trump regiert durch Erpressung und Druck. Schon während seiner ersten Amtszeit hat er immer wieder drohend auf Fed-Präsident Jerome Powell eingewirkt, um die Leitzinsen zu senken und so die Konjunktur zu befeuern. Trumps Gelddruck-Politik hatte eine immens hohe Inflation im Schlepptau, für die witzigerweise dann Joe Biden verantwortlich gemacht wurde. Auch die hohen Zölle, die Trump vor allem gegen China plant, werden die Inflation ziemlich sicher erhöhen, da durch sie die Verbraucherpreise ansteigen könnten. Ein guter Rat für Investoren ist es daher, in der kommenden Legislaturperiode auf das zu setzen, was Inflation verursacht, nämlich Rohstoffe. Diese sind der Trumpf für die Trump-Zeit.