NEWS | 29. August 2023
Taiwans neuer Präsidentschaftskandidat Gou verspricht Frieden. Das ist mehr als überfällig angesichts der Tatsache, dass erst vor zwei Wochen 20 chinesische Flugzeuge, darunter eine Kampfdrohne, in den taiwanesischen Luftraum eingedrungen sind – nicht der erste Vorfall dieser Art.
Terry Gou, der frühere Chef des Apple-Zulieferer Foxconn, hat viel vor sich, wenn er die Wogen glätten will. Sein erster Schritt auf diesem Weg ist es, bis November ausreichend Stimmen für seine Zulassung zur Wahl 2024 zusammenzubekommen. Anschließend gilt es, die anderen Parteien, die ebenfalls für ein besseres Verhältnis zu China sind, von sich zu überzeugen. Denn darüber, wie ein „besseres Verhältnis“ aussehen könnte, gibt es sehr unterschiedliche Ansichten.
Derzeit wird Taiwan von der Demokratischen Fortschrittspartei (DPP) regiert, die sich für Taiwans Unabhängigkeit von China stark macht. Sowohl Hou Yu-ih von der konservativen Kuomintang (KMT) als auch Ko Wen-je von Taiwans Volkspartei grenzen sich davon ab, aber auf unterschiedliche Weise. So will die Kuomintang die Beziehungen an der Taiwanstraße sowohl durch eine stärkere Verteidigung und gleichzeitigen Dialog mit China stärken. Ko Wen-Je, der zurzeit auch der amtierende Bürgermeister Taipehs ist, setzt hingegen auf gemeinsame Veranstaltungen mit dem chinesischen Shanghai und will so die Bindung zum Festland stärken.
Zwei Mal schon hat Terry Guo erfolglos versucht, Präsidentschaftskandidat der KMT zu werden. Diesmal versucht er es als freier Kandidat. Die Präsidentschaftswahl in Taiwan gewinnt der Kandidat mit den meisten Stimmen, eine absolute Mehrheit ist nicht notwendig. Laut der jüngsten Umfrage von My Formosa im Handelsblatt kann die demokratische Volkspartei mit 37,5 % der Stimmen rechnen. Gou liegt bei 12 %. Nur zusammen mit den 18,9 % Stimmen von Taiwans Volkspartei und den 17,9 % Stimmen der konservativen Kuomintang hätte er die Mehrheit und könnte Präsident werden. Sein Konzept: Terry Gou setzt darauf, der einzige Kandidat mit Managementerfahrung zu sein. Zudem verspricht er, Wirtschaft und Technologie so zu entwickeln, „dass Taiwan in 20 Jahren Singapur überholt und der reichste Mann Asiens wird.“
Um Klarheit in die etwas verworrene Situation zu bringen, haben wir unsere Quellen und Kontakte in Taiwan bemüht. Einige der Befragten sehen in dem neuen Kandidaten, den auch einige KMT-Mitglieder unterstützen, den starken Mann. „Sollte er gewinnen, dann haben wir Taiwan Trump 2.0 in der Stadt“, sagte einer der Befragten. „Ich denke, er würde auf Regierungsebene die gesamte Wirtschaftsstruktur verändern, die Beziehung zu den USA, zu China und sogar Indien. Wir hätten ein komplett anderes Spiel.“ Vielen der Befragten ist allerdings die Unabhängigkeit Taiwans von China wichtiger, für die sich die DPP stark macht. So sagte einer der Befragten: „Taiwan ist die Frontlinie zum Schutz der Demokratie in der Welt. Wenn Taiwan verloren ist, betrifft das nicht nur den Nachschub an Hightech-Chips, sondern ist ein Verlust für die demokratische Welt.“
Es bleibt uns zu interpretieren, dass es den pro-chinesischen Parteien wahrscheinlich nicht gelingen wird mit der Geschlossenheit der DPP gleichzuziehen. Damit wird diese höchstwahrscheinlich, wie schon in den Jahren zuvor, die meisten Stimmen erhalten. Daher sollten wir davon ausgehen, dass die Spannung mit China eher steigen wird.
Die Situation ist also sehr kompliziert, niemand weiß wirklich, wie es weitergeht. Das beste Mittel in undurchschaubaren Situationen ist es, auf Sicherheit zu setzen. Idealen Schutz gegen geopolitische Verwerfungen und die damit verbundenen Marktturbulenzen kann eine zeitnahe Investition in Technologiemetalle und Seltene Erden bieten. Investieren Sie steuerfrei in diese produktionskritischen Elemente und seinen Sie für alle Fälle gewappnet!