NEWS | 21. Februar 2023

Schnellere Rechner durch Gadolinium?

Computer-Netzwerkkarte auf weißem, isoliertem Hintergrund

Ein Computer kennt nur zwei Befehle: An und aus, „0“ und „1“. Dennoch überzeugen uns heutige Hochleistungsrechner mit atemberaubender Rechengeschwindigkeit, hochauflösender Grafik und immer menschenähnlicherer Intelligenz. Das ist möglich, weil ein Rechner über eine große Menge digitaler „Schalter“ verfügt. Mithilfe der möglichen Zustände „0“ und „1“ können so auch sehr komplexe Informationen verarbeitet werden.

Mit einem besonderen Material konnten Forschende des Institutes für Festkörperphysik der TU Wien jetzt einen „Vierfach-Schalter“ entwickeln. Dieser bestand aus einer Mischung aus Gadolinium, Mangan und Sauerstoff und konnte statt zwischen zwei gleich zwischen vier Polarisierungen wechseln. Statt nur zwischen den beiden Ladungszuständen „0“ und „1“ bewegt dieser Schalter sich also zwischen „0“, „1“, „2“, „3“ und „4“ hin- und her.

Ein einzelnes Bit könnte dadurch viel mehr Information speichern. Was das für die Datenspeichertechnik bedeutet, ist bisher noch nicht absehbar. Eine weitere mögliche Anwendung dieses Vierfachspeichers findet sich in der Sensor-Technik moderner Messinstrumente. Damit würden sich zum Beispiel Erdbeben genauer vorhersagen lassen.