NEWS | 6. März 2023

Neuer Klima-Masterplan könnte staatliche Lagerung bedeuten

Netto-Null- und CO2-neutrales Konzept. Netto-Null-Ziel für Treibhausgasemissionen. Klimaneutrale langfristige Strategie. Hand legen Sie hölzerne Würfel mit grünem Nettopreis und grüner Symbol auf grauem Hintergrund.

Am 14. März 2023 wird die EU-Kommission einen ersten Entwurf ihres Net-Zero Industry Act vorstellen. Das Papier ist eine Art Masterplan, um die Klimaziele zur Jahrhundertmitte zu erreichen und stellt eine Antwort auf den amerikanischen Inflation Reduction Act (IRA) dar.

Dieser gab den Startschuss für ein protektionistisches „Wettrüsten“ bei grünen Technologien zwischen den Standorten EU und USA. Der IRA hatte mit 370 Milliarden Dollar in den USA hergestellte Elektroautos und Batterien subventioniert. Ebenso fördert er Unternehmen, die Solaranlagen und Windräder mit US-Stahl herstellen. Das Ziel des Unterfangens, bei den benötigten Technologien unabhängig von Drittländern zu werden, teilt der Net-Zero Industry Act der EU: Bis zum Jahr 2030 soll die EU 40 % ihres Bedarfs an grüner Technologie aus eigener Produktion decken.

Um dieses Ziel zu erreichen, will die EU-Kommission Projekten für grüne Energieversorgung feste Genehmigungszeiten zusichern sowie deren Standorte fördern. Außerdem sollen Kompetenzzentren für klimaneutrale Technologien entstehen, so genannte Net-Zero Industry Valleys.

Das ist auf jeden Fall ein wichtiger Schritt, denn der aus Drittstaaten bezogene Anteil von Technologien im Bereich der erneuerbaren Energien ist derzeit sehr hoch. Die Solarbranche zum Beispiel verlässt sich zu fast 90 % auf Importe. Hier ist es das Ziel, dass mindestens 40 % aus der heimischen Produktion stammen.

Doch wie will die EU die Versorgungssicherheit mit Rohstoffen gewährleisten, um ihre Pläne umzusetzen? Ein konkretes Konzept findet sich hierfür nicht in dem Papier, dafür folgender Passus: „Sollte die Kommission zu dem Schluss kommen, dass die (Europäische) Union die Ziele nicht erreicht oder riskiert, sie nicht zu erreichen, so wird sie ohne Verzögerung weitere Maßnahmen einleiten, um die Lücken zu schließen.“ Das klingt erst einmal ziemlich vage. Von welchen Maßnahmen ist hier die Rede?

Wir glauben, dass die EU-Kommission eine staatliche Lagerung produktionskritischer Metalle plant. Denn diese Option wurde mittlerweile schon mehrmals diskutiert. Hier fehlt den verantwortlichen Akteuren allerdings das Wissen um den exklusiven Markt von Technologiemetallen und Seltenen Erden. Denn dieser ist zwar wertmäßig sehr überschaubar, aber dennoch hochkomplex und reagiert sehr sensibel auf externe Markteingriffe. Sollte plötzlich die Regierung diese Rohstoffe in größeren Mengen ankaufen, würden die Preise mit ziemlicher Sicherheit explodieren.

Unser Rat an alle Investoren, die in diese vielversprechende Asset-Klasse investieren wollen, lautet daher: Kaufen Sie vorher! Dann sind Sie nicht nur auf der sicheren Seite, sondern genießen neben der Aussicht auf steigende Werte dieser Rohstoffe auch beachtliche Steuervorteile.