NEWS | July 20, 2023

Kann Ucore eine Antwort der USA auf Chinas Monopol sein?

Close-up portrait of a bearded special forces soldier observes the surroundings in night vision goggles. Studio photo against a dark textured wall

China hat uns wirtschaftlich fest im Griff. Denn nicht nur für den Abbau Seltener Erden, sondern auch für deren Weiterverarbeitung gibt es zum Reich der Mitte bisher kaum Alternativen. Mit einer Demonstrationsanlage zur Trennung leichter und schwerer Seltener Erden mit neuester Technologie macht die amerikanische Firma Ucore Rare Metals einen großen Schritt, das zu ändern. Denn neben dem kürzlich von China bekannt gegebenen Exportstopp bei Gallium und Germanium wurde auch die Möglichkeit angedeutet, den Export von Technologien zur Weiterverarbeitung Seltener Erden in den Westen einzuschränken.

Ucors Demonstrationsanlage in Kingston, Ontario, ist laut dem Unternehmen selbst möglicherweise die derzeit größte Anlage zur Trennung Seltener Erden in Nordamerika. Die kritischen Rohstoffe werden auch in vielen militärischen Anwendungen verbaut. Das US-Verteidigungsministerium hat daher 4 Millionen Dollar in die Anlage investiert, um sich von der Leistungsfähigkeit der RapidSX-REE-Abscheidungstechnologie zu überzeugen. Diese stellt laut Ucore eine saubere und wettbewerbsfähige Alternative zu anderen Verfahren dar. Für entsprechende Vergleichswerte extrahiert die Anlage leichte und schwere Seltene Erden aus ihrem Ausgangsmaterial, während gleichzeitig Erze mit einem 52-stufigen konventionellen Verfahren bearbeitet werden. Das neue Verfahren trennt die Erze schneller und verwendet für den Prozess weniger Chemikalien.

Ziel ist es, die RapidSX-REE-Technologie in mehreren Anlagen in Nordamerika zu kommerzialisieren. Das würde auch Europa eine weitere Möglichkeit geben, Seltene Erden zu raffinieren. Ein Projekt außerhalb Chinas gibt es bereits in Norwegen, wo die derzeit „grünsten“ Seltenen Erden hergestellt werden. Auch Malaysia hat eine Raffinerie außerhalb Chinas, hier muss allerdings noch einiges getan werden, um den strengen Umweltauflagen des Landes zu entsprechen.

Generell wird Chinas Monopol bei der Weiterverarbeitung Seltener Erden nicht ewig anhalten. Allerdings vergeht deutlich mehr Zeit, bis der Westen seine eigenen Raffinerien hat, als beim Eröffnen neuer Minen. Die USA und Europa können Seltene Erden sauberer produzieren als China. Dadurch werden die Rohstoffe aber um etwa 20-30 Prozent teurer. Für Investoren ergeben sich dabei attraktive Chancen auf positive Renditen, die dazu auch noch steuerfrei sind.