Das neue Material basiert auf Aluminiumnitrid und Galinstan, einer bei Raumtemperatur flüssigen Legierung aus Gallium, Indium und Zinn. Wissenschaftler und Ingenieure der University of Texas at Austin entwickelten das Schnittstellenmaterial unter Mitwirkung von Forschern der Sichuan-Universität und der Huazhong-Universität für Wissenschaft und Technologie in China. Den Wissenschaftlern zufolge kann sein Einsatz die für Kühlungen von Rechenzentren erforderliche Energie um 13 % senken.
Gallium senkt Kühlenergiebedarf um 13 %
KI frisst 200 Terawattstunden Strom
Bis zum Jahr 2030 soll der Energiebedarf von Rechenzentren laut einer Studie von Goldmann Sachs um 160 % steigen. Allein der Bedarf durch KI soll von 2023 bis 2030 um 200 Terawattstunden steigen – genug Strom, um 57 Millionen Haushalte ein Jahr lang mit Energie zu versorgen. Damit wäre höchstwahrscheinlich ein immenser Ausstoß von Treibhausgasen verbunden, was durch die Reduktion des erforderlichen Kühlungsstroms vermindert werden könnte. Die verbesserte Kühlung durch das neue Material würde laut den Forschern auch dafür sorgen, dass der von der Kühlung unabhängige Energiebedarf der Rechenzentren zurückgeht, einfach weil die Geräte gekühlt weniger verbrauchen. Gallium hilft also einmal mehr als Teil grüner Technologie der Umwelt.
Mit den Megatrends wächst auch der Rohstoffbedarf
Einen möglichen Einsatz der Metallverbindung sehen die Forscher nicht nur beim Energiesparen. Auch energieintensive Bereiche wie Luft- und Raumfahrt könnten durch Galinstan effektiver werden. Auf jeden Fall wächst zusammen mit diesen Megatrends auch der Bedarf an neuen Materialien und den dafür benötigten Rohstoffen wie Gallium und Indium.