NEWS | 19. Januar 2024

Eine Milliarde Euro für Deutschlands Rohstoff-Sicherheit

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Die Förderbank KfW hat eine Milliarde Euro für Deutschlands Rohstoffsicherheit bereitgestellt. Eines der wichtigsten von der Ampel geplanten Vorhaben zur Versorgungssicherung der deutschen Industrie wird so doch noch möglich: Robert Habecks Rohstofffonds. Nachdem dieser wegen der Haushaltskürzung im vorigen Jahr nicht aus dem Klima und Transformationsfonds entnommen werden durfte, kann Deutschland jetzt doch noch in Sachen Rohstoffresilienz zu seinen europäischen Partnern aufschließen.

Erschließung ungenutzter Rohstoffe anderer Länder

Mit dem von der Bank zur Verfügung gestellten Eigenkapital kann Deutschland innerhalb der Jahre 2024 bis 2028 Projekte im In- und Ausland unterstützen, die der Gewinnung, der Verarbeitung und dem Recycling von produktionskritischen Rohstoffen dienen. Das bedeutet einen großen Beitrag zur Rohstoffsicherheit unserer Industrie. Mit dem Aufbau eigener Verarbeitungskapazitäten in Deutschland und Europa lässt sich so die Abhängigkeit von China verringern. Außerdem gibt es auch andere Länder mit attraktiven, bisher ungenutzten Rohstoffvorkommen, die Deutschland so erschließen könnte.

Abhängigkeit als Druckmittel

Seit der Zeitenwende, die durch die russische Invasion in der Ukraine eingeläutet wurde, ist die Rohstoffversorgung politisches Top-Thema. Firmen preisen die Gefahr plötzlicher Lieferstopps immer noch nicht ausreichend ein. Sie können nicht länger auf billige Technologiemetalle (wie Gallium, Indium oder Rhenium) und Seltene Erden (wie Neodymoxid, Dysprosiumoxid oder Gadoliniumoxid) aus China setzen, da dieses Deutschlands Abhängigkeit sonst als Druckmittel einsetzen könnte. Während Frankreich und Italien bereits Fonds von 2 Milliarden und einer Milliarde Euro aufgelegt hatten, ist in Deutschland verhältnismäßig wenig passiert. Erst gestern wurden Vorschläge von zwei Parteien zur Rohstoffversorgung des Landes vom Bundestag abgelehnt.

Deutschland bald nicht mehr Schlusslicht?

Mit Deutschland haben jetzt drei EU-Länder die Möglichkeit, auf das EU-Ziel hinzuarbeiten, von 2030 an maximal 70 Prozent ihres Jahresbedarfs an einem strategisch wichtigen Rohstoff aus einem einzigen Drittstaat zu beziehen. Mit seinen drei Fonds könnte das Trio zudem ein wichtiger Baustein für den vieldiskutierten internationalen Rohstoffzirkel werden. In diesem wollen sich Förderländer wie Australien oder Kanada mit den großen Abnehmerregionen wie der EU und den USA zusammenschließen. Das verschafft einen optimistischen Ausblick in eine Zukunft, in der Deutschland nicht mehr das wirtschaftliche Schlusslicht bildet, sondern sich zu einem aktiven „Player“ beim Aufbau einer von China unabhängigen Lieferkette gemausert hat.

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