NEWS | April 29, 2024

Dollar-Absturz nach Trumps Wiederwahl?

Flagge der Vereinigten Staaten von Amerika auf einer Betonwand gemalt

„Er ist wieder da“ – Falls Donald Trump die Präsidentschaftswahlen im November gewinnt, würde er Anfang nächsten Jahres wieder ins Weiße Haus einziehen. Von dort aus würde er am liebsten J.Powell, den Chef der Notenbank, entlassen und das Finanzgeschäft der Fed zur Chefsache für sich erklären – mit unbekannten Auswirkungen auf den Dollar.

Zinssenkung in weiter Ferne

„Meine Frage ist, wer unser größerer Feind ist, Jay Powell oder Chairman Xi?“ hatte Trump 2019 getwittert. Zwar hatte er selbst den Notenbankchef 2017 nominiert, allerdings mit der festen Annahme, dieser würde die Zinsen senken. Dies ist allerdings bis jetzt nicht geschehen. Erst vor kurzem hatte Powell signalisiert, dass die straffe geldpolitische Linie noch länger durchgehalten werden müsse, um die Inflation zu brechen.

Soll die Fed künftig die Staatsfinanzen finanzieren?

Schon Anfang Februar hatte Trump signalisiert, dass er Fed-Chef Jerome Powell keine weitere Amtszeit gewähren werde, sollte er ins Weiße Haus zurückkehren. Stattdessen will Trump laut der Rechercheergebnisse des „Wall Street Journals“ seinen eigenen Einfluss auf die Fed ausdehnen. Zinsentscheidungen würden dann über seinen Schreibtisch laufen. Doch nicht nur das: Eine kleine Gruppe von Trumps Verbündeten hat in einem fast 10-seitigen Dokument eine politische Vision für die Zentralbank entworfen. Die Details sind noch nicht bekannt, doch steht zu befürchten, dass die Fed irgendwann dazu da sein wird, die Staatsfinanzen zu finanzieren.

Finanz-Autokratie verhinderte türkisches Wirtschaftswunder

Wohin es führen kann, wenn autokratische Figuren in das Finanzsystem eingreifen, zeigte sich schon in der durch Korruption und Missmanagement gebeutelten Türkei. So hatte unter Erdogans Führung eine rapide Geldentwertung stattgefunden, da Erdogan immer auf weitere Zinssenkungen bestanden hatte: Die Inflationsratsrate war seit 2021 um ganze 80 % gestiegen. Dies führte dazu, dass das Land trotz sehr guter demographischer Verhältnisse einen starken Wirtschaftsabschwung erlitt. Den USA könnte es ähnlich ergehen, sollte angesichts der allzu hemdsärmlich in den Finanzmarkt eingreifenden Trump-Regierung das weltweite Vertrauen in den Dollar schwinden.

Niedrige Zinsen gleich „künstlicher Boom“

Niedrige Zinsen machen es Regierungen leicht, einen wirtschaftlichen Erfolg zu initiieren, denn sie lösen einen gewissen Boom aus. Gepaart mit einem schwachen Dollar, der der Exportwirtschaft guttut, ist schreibt dieser Aufschwung dann die wenig nachhaltige Erfolgsstory für den „neuen“ Präsidenten.

Rohstoffe profitieren IMMER von einem schwachen Dollar

Noch weiß niemand, ob Trump tatsächlich gewählt wird. Doch die Wahrscheinlichkeit ist hoch, wenn man sich die Wahlumfragen ansieht. Investoren tuen daher gut daran, einen gewissen Volatilitätsfaktor beim Dollar im Portfolio zu berücksichtigen. Ein guter Weg dazu sind Rohstoffe, da diese von einem schwachen Dollar profitieren können. Sie wirken wie ein Hedge gegen das Versagen von Zentralbanken.

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