NEWS | 16. Mai 2023
Microsoft will die Kernfusion ans Netz bringen. Der Computerhersteller hat mit dem Washingtoner Energieunternehmen Helion Energy vergangenen Mittwoch einen Stromabnahmevertrag für den ersten kommerziellen Kernfusionsreaktor beschlossen. Schon bis 2028 soll dieser an das Washingtoner Stromnetz angeschlossen werden und bis zu 50 Megawatt an Leistung generieren. Das entspricht etwa 10 Windrädern, ist also nicht allzu viel. Aber der Anfang ist gemacht!
Helion ist verpflichtet zeitgemäß zu liefern, ein gewagtes Unterfangen. Denn bisher produziert der neuentwickelte Plasmabeschleuniger noch nicht so viel Energie, wie für die Fusion aufgewendet wird. Bis das gelingen wird, ist es aber nur eine Frage der Zeit. Denn erst kürzlich haben Forschende mit einem auf Neodym-Lasern basierenden Reaktor diese Hürde genommen. (wir berichteten).
Bei der Kernfusion werden Wasserstoff-Atome verschmolzen und dabei in ein Plasma verwandelt, das Energie abgibt. Der bei Temperaturen zwischen 60 und 100 Millionen Grad Celsius entstehende Dampf kann eine Menge Turbinen antreiben. Der eigentliche Charm der Kernfusion besteht aber darin, dass der dafür verwendete Wasserstoff das einfachste und am häufigsten vorkommende Element des Universums ist. Dadurch könnte diese Technologie extrem kostengünstigen Strom produzieren. Helion Energy´s Ziel ist es, irgendwann die Kilowattstunde für einen Cent anbieten zu können. Was das für unser Leben bedeutet, können unsere auf Energieknappheit programmierten Gehirne noch nicht einmal ansatzweise begreifen.
Wie bei den bekannten Tokamak-Reaktoren setzt auch Helion Energys Plasmabeschleuniger auf Magnetspulen, um das Plasma zusammenzuhalten. Dafür geeignete Magnete müssen sehr stark sein und enthalten deshalb Neodymoxid und Gadoliniumoxid. Wer in die Kernfusion als Energie der Zukunft investieren will, hat mit diesen beiden Elementen eine gute Möglichkeit dazu, und kann sich außerdem über die Chance attraktiver steuerfreier Renditen freuen.