NEWS | 4. November 2025

Börsenbeben, Metall-Rallye, Machtpoker – der Oktober 2025 am Rand des Wirtschaftskriegs

Donald Trump in Siegerpose und Xi Jinping, lesend "The Art of the Deal", sitzen zusammen an einem Tisch.

Der Oktober 2025 war durch erhebliche Spannungen und Herausforderungen an den globalen Märkten geprägt. Ein eskalierender Handelskrieg zwischen den USA und China, explodierende Rohstoffpreise und politische Manöver bestimmten das Geschehen. Die Ereignisse zeigten eindrücklich, wie fragil globale Lieferketten sind und wie entscheidend eine strategische Rohstoffvorsorge ist.

Ein beinahe schwarzer Freitag

Die Spannung erreichte am 10. Oktober ihren vorläufigen Höhepunkt. Als US-Präsident Donald Trump ankündigte, die Zölle auf chinesische Waren von 30 % auf bis zu 130 % anzuheben, erlebten die Börsen weltweit einen ihrer heftigsten Einbrüche. Der S&P 500 sackte um 2,7 % ab und ließ Anleger mit der bangen Frage zurück, wie weit dieser Wirtschaftskrieg noch eskalieren kann, bevor er die globale Konjunktur vollständig abwürgt.

In dieser aufgeheizten Atmosphäre bestätigten sich unsere Prognosen eindrucksvoll. Bei unserem Auftritt im Industrieclub Düsseldorf wurde klar, dass unsere Analysen zur Realität geworden waren: Die Preise für Seltene Erden explodierten, Lieferungen aus China wurden unberechenbar, und wer frühzeitig investiert hatte, profitierte doppelt – wirtschaftlich und strategisch.

Die Preisentwicklung bei den von China unter Exportkontrolle gestellten schweren Seltenen Erden lieferte den unumstößlichen Beweis. Die Steigerungen bei Dysprosiumoxid (+88,55 %) und Terbiumoxid (+90,89 %) erreichten im Oktober historische Höchststände. Investoren, die rechtzeitig auf diese strategischen Metalle gesetzt hatten, konnten sich über erhebliche Gewinne freuen.

Preisentwicklung im Oktober 2025:

Auch der NEX® (Noble Elements Index), der die Preisentwicklung von sechs wichtigen Technologiemetallen abbildet, verzeichnete im Oktober im Vergleich zum Vormonat einen Zuwachs von 5 % und liegt nun bei rund 320 %.

Der unaufhaltsame Bedarf der Zukunftsindustrien

Während der Handelskrieg tobte, untermauerten neue Erkenntnisse die fundamentale Bedeutung Seltener Erden für Schlüsseltechnologien. Unser Head of Finance, Tim Borgschulte, brachte von der Konferenz „Rare Earth Mines, Magnets & Motors“ in Toronto entscheidende Einblicke mit. Bei diesem führenden Gipfeltreffen der Branche wurde deutlich, welche Sektoren den größten Rohstoffhunger haben.

Die Ergebnisse zu den jeweiligen Magnet-Wachstumsmärkten sind eindeutig:

  • Robotik: +24 % jährliches Wachstum
  • Drohnen: +19 % jährliches Wachstum
  • Elektrofahrzeuge: +11 % jährliches Wachstum

Ohne eine gesicherte Versorgung mit Rohstoffen wie Neodymoxid und Praseodymoxid bleiben diese ambitionierten Wachstumsziele jedoch reine Zukunftsmusik. Für Europa wird es dringender denn je, die eigenen Lager zu füllen und sich strategisch abzusichern.

Europas Zögern und Amerikas Entschlossenheit

Die Dringlichkeit der Lage spiegelte sich auch in der medialen Debatte wider. Schlagzeilen wie „Brachialer Kampf um Rohstoffe“ (FAZ) und „Handelskrieg bedroht Millionen Jobs“ (Focus) verdeutlichten die wachsende Nervosität. Tatsächlich ist die Sorge berechtigt: Über 50 % der DAX-Unternehmen wären von einem Exportstopp bei Seltenen Erden direkt betroffen. Doch während in Europa noch diskutiert wurde, schufen die USA Fakten.

Die USA bieten generell ein besseres Regelwerk für Unternehmen wie Pensana, ein Unternehmen, das sich auf die Exploration, den Abbau und die Verarbeitung von Seltenen Erden spezialisiert hat und Projekte in Angola sowie Großbritannien betreibt, das sich auf die Verarbeitung und Lieferung von Seltenen Erden spezialisiert hat. Abnahmegarantien, Mindestpreise und hohe Fördersummen – Maßnahmen, die Teil einer robusten europäischen Rohstoffpolitik sein sollten, werden nun in den USA umgesetzt. Gleichzeitig wurde eine wichtige Delegationsreise nach China mit hochrangigen Vertretern aus Politik und Wirtschaft abgesagt, bei der auch unser CEO Andreas Kroll dabei gewesen wäre. Zusätzlich blieb der mit einer Milliarde Euro ausgestattete Rohstofffonds ungenutzt.

Ein brüchiger Waffenstillstand zum Monatsende

Gegen Ende des Monats richteten sich alle Augen auf das Gipfeltreffen zwischen Trump und Xi Jinping. Eine drohende Ausweitung der chinesischen Exportkontrollen auf Neodym und Praseodym hätte fatale Folgen für die europäische Automobilindustrie gehabt. In letzter Minute konnten diese Maßnahmen um ein Jahr aufgeschoben werden; als Zugeständnis senkte US-Präsident Trump im Gegenzug die Zölle leicht.

Führende Analysten bewerten jedoch das Ergebnis der Verhandlungen eindeutig: Staatspräsident Xi Jinping gilt als klarer Gewinner dieses diplomatischen Schachzugs. Auch unser CEO Andreas Kroll betonte dies in drei ausführlichen Interviews – die Zugeständnisse der USA konnten die strukturellen Nachteile Europas nicht kompensieren, während China zentrale Exportkontrollen aufrechterhält und seine Position am Weltmarkt weiter stärkt.

Doch bedeutet dies eine wirkliche Entspannung? Wohl kaum. Alle anderen Exportkontrollen Chinas bleiben weiterhin bestehen. Es handelt sich bestenfalls um eine kurze (maximal einjährige) Atempause. Die Panikkäufe bei kritischen Metallen wie Neodym (+11,32 %) sind ein klares Zeichen dafür, dass niemand weiß, ob im nächsten Jahr eine Versorgung noch gesichert ist.

Die Ereignisse im Oktober 2025 haben die strategische Verwundbarkeit offengelegt. Eine verlässliche Rohstoffversorgung ist keine Selbstverständlichkeit mehr, sondern ein entscheidender Faktor für wirtschaftliche Stabilität und technologischen Fortschritt.

Unser CEO war überrascht, sich sogar in der Heute-Show vom ZDF wiederzufinden. Das zeigt, dass das Thema endgültig im deutschen Bewusstsein angekommen ist. Fast jeder scheint zu begreifen, dass Rohstoffknappheit weh tut: Die Satiresendung zeigt eine Szene, bei der ein Fernsehzuschauer sich eine Flasche auf den Kopf haut, nachdem er erfahren hat, dass es ohne Seltene Erden keine Smartphones mehr gibt. Muss es wirklich so weit kommen?

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