NEWS | March 14, 2023

Kommt jetzt die nächste große Bankenkrise?

Große Bombe von Geld Hundertdollarscheinen mit einem brennenden Schein. Kaum Zeit vor der Explosion. Das Konzept der Finanzkrise

Damit hatte keiner gerechnet: Die Aktie der Silicon Valley Bank war vergangenen Donnerstag um 5 % eingebrochen und riss die Kurse anderer Geldinstitute mit hinab. So sank auch der Wert der vier größten US-Banken, JP Morgan Chase, Bank of America, Citigroup und Wells Fargo insgesamt um 52 Milliarden Dollar. Auch europäische Finanztitel wurden brutal abverkauft. Spitzenreiter im Minusgeschäft ist die Deutsche Bank, deren Aktie um ganze 8 % sank. Was braut sich da zusammen?

Die Silicon Valley Bank ist einer der wichtigsten Startup-Finanzierer. Den Kurssturz löste das Institut aus, weil es Bargeld brauchte und daher Anleihen im Wert von 21 Milliarden Dollar verkaufte, um liquide zu sein. Die Bank fuhr dabei 1,8 Milliarden Dollar Verlust ein, weil die Papiere noch aus einer Ära mit niedrigen Zinsen stammten. Durch diesen Schritt verspielte die Silicon Valley Bank nicht nur ihr Vertrauen bei den Investoren, sondern schürte auch die Angst davor, dass sich der Fall bei anderen Banken wiederholen könnte.

Was folgte, war ein Bank Run auf die rund 89 Milliarden Dollar Einlagen (Stand 8. März) der Silicon Valley Bank. Insgesamt 42 Milliarden Dollar dieser Einlagen wollten die Kunden nach dem 9. März abheben oder auf andere Bankkonten transferieren, was zu dem Kollaps führte. Der amerikanische Staat reagierte, indem er die Konten der Bank einfrieren ließ und vorerst die Kontrolle über das Geldinstitut übernahm. Investoren, vor allem viele Startups, bangten um ihr Geld bzw. ihre Existenz. Auch waren viele Anleger davon ausgegangen, dass man am besten mit einer Investition in Finanzwerte von den derzeit wieder steigenden Zinsen profitieren könne. Sie wurden äußerst unsanft aus diesem Traum geweckt.

Die Situation erinnert stark an den Beginn der großen Finanzkrise von 2008. Diese war mit dem Zusammenbruch der Investmentbank Lehman Brothers eskaliert. Zuvor konnte sich das Institut von Juni bis September mit einer Geldspritze von 45 Milliarden Dollar über Wasser halten, erst in seiner letzten Woche wies es einen Liquiditätsdefizit von 40 Milliarden Dollar auf, eine ähnlich große Lücke wie bei der Silicon Valley Bank. Es gab allerdings einen entscheidenden Unterschied: Lehman konnte mit seiner Geldhilfe drei Monate überleben, die Silicon Valley Bank nur 24 Stunden.

Welch eine Erlösung war es, als am Montag die gute Nachricht kam: „Die Einlagen sind sicher!“ Der FED muss man für ihr schnelles Eingreifen auf jeden Fall höchstes Lob aussprechen, sie hatte ja wirklich nicht viel Zeit. Doch die schnellen und effizienten Handgriffe bei der Lösung des Problems zeigen auch, dass man auf derartige Verwerfungen offenbar vorbereitet war. Besagte Finanzwerte erscheinen bei diesem einstudierten Theaterstück jedenfalls in allzu fahlem Rampenlicht.

Rohstoffe präsentieren sich im Vergleich dazu deutlich besser. So gibt es zum Beispiel keine „Rhenium-Bank“ der plötzlich das Geld ausgehen kann. Produktionskritische Metalle sind immer etwas wert und nicht Teil des Bankensystems, können also nicht durch Missmanagement zerstört werden. Der beste Zeitpunkt, in diesen Krisenschutz zu investieren ist jetzt, nicht zuletzt wegen steuerfreiem Einkauf und steuerfreier Gewinne nach einem Jahr Haltedauer.