In seiner Grundform ist Scandiumoxid ein weiches, silberweißes Leichtmetall. Es tritt zumeist als Nebenprodukt bei der Aufbereitung uranhaltiger Erze oder anderer Seltener Erden auf. Anwendung findet Scandiumoxid überall dort, wo besonders harte und zugleich sehr leichte Legierungen benötigt werden. Diese verwendet man bei der Konstruktion leichter Autos und Fahrräder sowie in der Luftfahrt. Eine Legierung aus Aluminium und Scandiumoxid „erleichtert“ Flugzeuge um 15 bis 20 Prozent gegenüber markttypischen Modellen. In der chinesischen Autoindustrie entwickeln sich Aluminium-Scandium-Legierungen immer mehr zum Standard. Europa scheut sich derzeit noch, allzu stark in Scandiumoxid zu investieren, da die Seltene Erde nur aus wenigen Herkunftsländern bezogen werden kann. Auf Dauer wird die europäische und damit auch die deutsche Autoindustrie nicht auf das Leichtmetall verzichten können, wenn sie mit China mithalten will.
Wer gern in Fußballstadien geht, kennt bereits einen weiteren Effekt von Scandiumoxid: seine Fähigkeit, (in Flutlichtern) zu leuchten. Zu guter Letzt tut Scandium noch etwas für die Umwelt – Festoxidbrennstoffzellen mit dieser Seltenen Erde verringern den CO2-Fußabdruck bei der Stromversorgung.