NEWS | 3. Juni 2025

Mehr als eine Stippvisite – Franziska Giffey im Zollfreilager Berlin-Tegel

Andreas Kroll, Franziska Giffey und Andreas Pietsch

Strategische Rohstoffe: Politik trifft Realität

Seltene Erden und Technologiemetalle gelten als die zentralen Bausteine moderner Industrie: Ob Elektromobilität, erneuerbare Energien, Medizintechnik oder Verteidigung – ohne diese Metalle steht die Produktion still. Die Abhängigkeit Europas, insbesondere Deutschlands, von außereuropäischen Förderländern – allen voran China – ist ein offenes Geheimnis. Spätestens seit den jüngsten Exportbeschränkungen ist klar: Die Rohstofffrage ist längst zu einer geopolitischen Herausforderung geworden.

Umso erfreulicher war das engagierte Interesse von Frau Giffey während ihres Besuchs: Sie zeigte sich offen für die komplexen Zusammenhänge der Rohstoffversorgung. Ihr Interesse zeigt, dass das Thema in der Berliner Wirtschaftspolitik bereits angekommen ist – jetzt gilt es, fundierte Fakten aus der Praxis in politische Entscheidungen einfließen zu lassen. Im geschützten Raum unseres Zollfreilagers teilten wir unser Know-how und zeigten konkrete Mechanismen: sichere Lagerung, industrielle Rückverfolgbarkeit und unabhängige Bevorratung.

Rohstoffversorgung ist Standortpolitik

Was oft als technisches Detail unterschätzt wird, ist in Wahrheit ein geopolitischer Hebel: Wer über Infrastruktur wie zollfreie Lagerflächen mit digitaler Kontrolle, rückverfolgbarer Herkunft und physischer Absicherung verfügt, verschafft sich einen echten Standortvorteil. Versorgungssicherheit ist kein Luxus – sie ist Grundbedingung für die Zukunftsfähigkeit von Berlin, Deutschland und Europa.

Die Politik steht hier in der Pflicht, solche Strukturen zu fördern und mitzugestalten – insbesondere durch die Diversifikation der Lieferketten. Nur so lässt sich das Produktionsausfallrisiko unserer Industrie minimieren und der wirtschaftliche Wohlstand unseres Landes langfristig sichern. Der gestrige Besuch zeigt: Das Bewusstsein wächst – auch dank Persönlichkeiten wie Franziska Giffey, die sich nicht nur Zeit nehmen, sondern auch zuhören, verstehen und Verantwortung mittragen.

Ein Besuch mit Wirkung

Dass sich aus einem ursprünglich kurzen Termin ein intensiver, fachlich fundierter Austausch entwickelte, zeigt: Das Thema trifft nicht nur den Nerv der Zeit – es verlangt auch konkretes Handeln. Noch wichtiger aber ist die Erkenntnis, wie viel entsteht, wenn Politik, Wirtschaft und Industrie konstruktiv ins Gespräch kommen.

Wir danken Frau Giffey für ihr echtes Interesse, ihre Offenheit und die Bereitschaft, gemeinsam über Lösungen nachzudenken. Denn eines ist klar: Wenn wir jetzt nicht handeln, droht mehr als ein Engpass – dann stehen hier bald tatsächlich die Bänder still.

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